Sie verwenden eine veraltete Browser-Version. Dies kann unter Umständen zu Einschränkungen in der Funktion sowie Darstellung führen. Daher empfehlen wir Ihnen, einen aktuellen Browser wie z.B. Microsoft Edge zu verwenden.
News 25.11.2021 Externe Mitarbeiterberatung
Haufe Online Redaktion
Ein Employee Assistance Program (EAP), auch Externe Mitarbeiterberatung genannt, ist eine Maßnahme zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Ein EAP ist eine ganzheitliche und präventive Kurzzeitberatung zu gesundheitlichen, beruflichen und persönlichen Fragestellungen nach dem Konzept "Hilfe zur Selbsthilfe".
Durch ein Employee Assistance Program bekommen belastete Mitarbeiter Unterstützung.
Employee Assistance Program: Bedeutung
Dadurch können die Gesundheit und Leistungsfähigkeit verbessert und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz erhöht werden. Die Kompetenzen und Ressourcen der Beschäftigten werde gestärkt, die Effizienz und Rentabilität des Unternehmens steigt. Mittelfristig können mit einem Employee Assistance Program Ausfallzeiten, Krankenstände und somit auch Kosten messbar reduziert werden. Ein EAP ist damit gleichermaßen eine Hilfe für Mitarbeiter und für Unternehmen.
Merkmale der Externen Mitarbeiterberatung
Typische Merkmale sind:
- institutionalisiertes betriebliches Angebot
- systemisch lösungsorientierte Kurzzeitberatung
- anonyme, vertrauliche und neutrale externe Beratungsstelle
- präventives Unterstützungsangebot für Mitarbeiter und Führungskräfte, Multiplikatoren und bei Bedarf Angehörige
- Beratung zu gesundheitlichen, beruflichen und persönlichen Fragestellungen
- Betroffene werden zu Handelnden: Hilfe zur Selbsthilfe-Konzept, kein Therapiekonzept
- bei Bedarf Sorge für (therapeutische) Weiterbetreuung
- kurzfristige Terminvergabe
- Verfügbarkeit 24 Stunden/365 Tage
- Pauschalfinanzierung durch den Arbeitgeber: Preis im Jahr, pro Mitarbeiter
- kostenfrei für Ratsuchende
- unbegrenzte Anzahl an Beratungsgesprächen
- wirtschaftsorientiert und unbürokratisch
Nutzen eines Employee Assistance Program
Für Unternehmen:
- Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Produktivität
- Reduzierung von Fehlzeiten und Präsentismus
- geringere Fluktuation
- Beitrag einer werteorientierten Unternehmenskultur
- Mitarbeiterbindung und dadurch Vermeidung von Know-how-Verlust
- Wettbewerbsvorteile bei der Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter
- Imagepflege im Innen- und Außenverhältnis
- Erkenntnisse zur Stärkung und Weiterentwicklung der Organisation
- kalkulierbare Investition durch Pauschalfinanzierung
- Return-on-Investment von mindestens 1:4
Für Führungskräfte:
- Unterstützung bei der persönlichen Weiterentwicklung in der Führungsrolle,
- achtsameres, klareres und gesundheitsbewussteres Führungsverhalten – sowohl im Umgang mit sich selbst, als auch mit ihren Mitarbeitern.
Für Mitarbeiter:
- Steigerung der Gesundheit, Zufriedenheit, Motivation und Leistungsfähigkeit,
- effiziente Problemlösung durch bedarfsgerechte und gezielte Beratung,
- Stärkung der Eigenverantwortung für Gesundheit und Wohlbefinden.
Für Angehörige:
- privates Umfeld des Mitarbeiters wird bei Bedarf in die Beratung integriert,
- Familienangehörige der Mitarbeiter können die Beratung in Anspruch nehmen.
Für wen eignet sich ein Employee Assistance Program?
EAP setzt an den Übergangsbereichen zwischen Beruflichem und Privatem sowie zwischen krank und gesund an. Die Beratung setzt an, bevor "kleine" Probleme aus Arbeits- und Privatleben zu massiven werden und in der Folge Erkrankungen nach sich ziehen können. Im Gegensatz zu einer ärztlichen Behandlung oder Psychotherapie werden weder Diagnosen gestellt noch Rezepte oder Krankschreibungen ausgegeben. Eine qualifizierte Externe Mitarbeiterberatung erreicht in über 80% der Fälle maßgebliche Besserungen der Situation der Betroffenen. In den übrigen Fällen erfolgt eine qualifizierte Weiterleitung an fachlich spezialisierte Netzwerkpartner des EAP-Anbieters.
Das Unternehmen stellt das EAP-Angebot zur Verfügung. Für die Mitarbeiter und Führungskräfte sowie im Bedarfsfall auch deren Angehörige ist das Angebot kostenfrei – unabhängig davon, wie häufig eine Beratung in Anspruch genommen wird.
Mitarbeiter werden bei der Lösungssuche für gesundheitliche, berufliche, private oder persönliche Fragestellungen unterstützt und in ihrer Eigenverantwortung gestärkt.
Führungskräfte erhalten fachliche Unterstützung bei schwierigen Führungsfragen – z.B. im Umgang mit psychisch belasteten oder auffälligen Mitarbeitern oder bei der persönlichen Weiterentwicklung in ihrer Führungsrolle – sowie bei eigenen Fragestellungen aus dem beruflichen oder privaten Kontext.
Das sind die Kernthemen einer EAP-Beratung
Berufliche und arbeitsplatzbezogene Fragestellungen
- berufliche Stresssituationen
- betriebliche Veränderungsprozesse
- Umgang mit wachsenden Anforderungen
- Konflikte, Krisen
- Entscheidungsfindung
- Karriere
- Zeit- und Selbstmanagement
Gesundheitliche Themen (psychisch, physisch)
- Stress- oder Erschöpfungszustände (Stichwort: Burnout)
- psychosomatische Beschwerden
- Nervosität, Unzufriedenheit, Schlafstörungen
- Suchtgefährdung und -abhängigkeit
- Rückenleiden oder andere physische Beschwerden
Persönliche Themen
- Schulden, bzw. Finanzen allgemein
- Probleme im Familien- und Freundeskreis
- Beziehung, Partnerschaft
- Umgang mit Erkrankungen oder Tod/Trauer
- Work-Life-Balance
Spezielle Führungsthemen
- gesundheitsorientierte Führung
- Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitern oder z.B. bei Suchtproblemen
- Vorbereitung auf schwierige Mitarbeitergespräche
- Spannungen und Konflikte im Team
- Veränderungsprozesse
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Prinzipiell ist EAP eine Anlaufstelle für alle Schwierigkeiten und Problemlagen des Einzelnen sowie in seinem Umfeld. Fällt ein Beratungsthema nicht in den Kompetenzbereich des EAP-Anbieters, übernimmt dieser eine Lotsen- bzw. Weiterleitungsfunktion an sein Spezialisten-Netzwerk.
Employee Assistance Program: So läuft die Beratung ab
- Zum Start des EAP-Dienstleistungsangebots erhalten Mitarbeiter, Führungskräfte, Multiplikatoren und weitere Anspruchsberechtigte Informationen zu den Kontaktaufnahmemöglichkeiten (z.B. per E-Mail oder über eine kostenfreie Rufnummer).
- Zur Vereinbarung eines Beratungstermins nennen die Ratsuchenden lediglich das Unternehmen, für das sie tätig sind und ein Stichwort zu ihrem Beratungsanliegen. Ersteres ist wichtig zur Prüfung der Anspruchsberechtigung, Letzteres ist wichtig, um den am besten geeigneten Berater in Standortnähe zu bestimmen. Bei diesem schnellen und unbürokratischen Vorgehen wird ein Höchstmaß an Vertrauen und Anonymität gewährleistet.
- Innerhalb einer adäquaten Frist wird je nach Dringlichkeit ein Beratungstermin vereinbart. Ggf. erhält der Ratsuchende zur Vorbereitung auf die Beratung Zusatzinformationen.
- Der Beratung kann persönlich (face-to-face), telefonisch oder durch spezielle Online-Tools erfolgen. Vor die Wahl gestellt, welche Art der Beratung sie bevorzugen, entscheiden sich mehr als 80% der Ratsuchenden für das persönliche Gespräch. Nur 20% möchten lieber telefonisch/online beraten werden – dies sind zumeist Führungskräfte mit kurzfristigen Anfragen z.B. zum Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitern oder als Vorbereitung auf schwierige Gespräche.
- Die Beratung wird nach professioneller Einschätzung des Beraters sowie nach den Prämissen der lösungsorientierten Kurzzeitberatung bis zur Lösung fortgeführt. Aufgrund der pauschalen Finanzierung durch den Arbeitgeber ist die Anzahl der Beratungsgespräche, die ein Ratsuchender in Anspruch nimmt, nicht begrenzt.
Schlagworte zum Thema: Betriebliche Gesundheitsförderung
- Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
5.781
1
- Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
3.160
- Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
2.753
- Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
1.024
- Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
857
- Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
744
- Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
493
- Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
465
- Nachtschichtuntauglichkeit: Wenn ein Mitarbeiter nicht mehr nachts arbeiten darf
450
- Soziale Konflikte am Arbeitsplatz: Beispiele und Lösungen
365
- Empfehlungen für gute hybride Bildschirmarbeit veröffentlicht
27.06.2024
- Burnout und Boreout: Erschöpfung braucht eine differenzierte Betrachtung
26.06.2024
- iga.Barometer 2022 zeichnet positives Bild der Arbeitswelt
21.06.2024
- "Powernap" im Büro für gesündere und produktivere Beschäftigte
20.06.2024
- Muskel-Skelett-Beschwerden: Neuer Fragebogen für den betrieblichen Einsatz veröffentlicht
18.06.2024
- Auswirkungen der Arbeitszeiterfassung auf die Gesundheit von Beschäftigten
17.06.2024
-
14.06.2024
1
- Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
11.06.2024
- Mangelhafter Arbeitsschutz im Dienstleistungssektor
10.06.2024
- Sieben Mythen der Achtsamkeit
05.06.2024
Jetzt anmelden
Ihre Meinung ist uns wichtig
*Sollten Sie im Textfeld (optional) personenbezogene Daten übermitteln, beachten Sie bitte unsere Datenschutzerklärung
Bleiben Sie immer Up-to-date mit dem haufe.de Arbeitsschutz Newsletter - kostenlos und unverbindlich
× Profitieren Sie von personalisierten Inhalten, Angeboten und Services!
Unser Ziel ist es, Ihnen eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Website anzubieten. Um Ihnen relevante und nützliche Inhalte, Angebote und Services präsentieren zu können, benötigen wir Ihre Einwilligung zur Nutzung Ihrer Daten. Wir nutzen den Service eines Drittanbieters, um Ihre Aktivitäten auf unserer Website zu analysieren.
Mit Ihrer Einwilligung profitieren Sie von einem personalisierten Website-Erlebnis und Zugang zu spannenden Inhalten, die Sie informieren, inspirieren und bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützen.
Wir respektieren Ihre Privatsphäre und schützen Ihre Daten. Sie können sich jederzeit darüber informieren, welche Daten wir erheben und wie wir sie verwenden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen. Passen Sie Ihre Präferenzen dafür in den Cookie-Einstellungen an.
Mehr Informationen Nein, Danke Akzeptieren